37 Jahre Planungszeit für 1,3 Kilometer Radweg –
GRÜNE fordern Ende des Stillstands beim Radwegebau

Fast ein halbes Menschenleben soll es dauern, bis ein lediglich 1,3 Kilometer langer Radweg entlang der B 269 zwischen Alsweiler und Tholey gebaut wird. Bereits 1992 wurde der Radweg erstmals geplant, nun soll der Bau laut aktuellen Berichten der Saarbrücker Zeitung frühestens im Jahr 2029 beginnen. Für den Kreisverband St. Wendel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist das ein inakzeptabler Zustand.
„Dass ein solch kurzer Radweg mehr als dreieinhalb Jahrzehnte in der Planung feststeckt, ist sinnbildlich für die Vernachlässigung klimafreundlicher Mobilität im Saarland“, kritisiert Sören Bund-Becker, Kreisvorsitzender der GRÜNEN in St. Wendel. „Zwischenzeitlich wurden im Saarland Autobahnabschnitte saniert, neue Ortsumfahrungen gebaut und Brücken komplett neu errichtet, aber für diesen Radweg fehlt es angeblich an Geld und Planungskapazitäten. Das ist nicht nachvollziehbar.“
Michelle Sutter, ebenfalls Kreisvorsitzende, ergänzt: „Die Strecke zwischen Alsweiler und Tholey wäre ideal für den Alltagsradverkehr, gerade weil in Alsweiler Einkaufsmöglichkeiten fehlen und viele alltägliche Wege nach Tholey führen. Doch solange es keine sichere Verbindung gibt, bleibt das Auto oft alternativlos. Das ist weder nachhaltig noch zukunftsfähig.“
Die Grünen fordern angesichts der jahrelangen Verzögerungen:

  • Ein Sonderprogramm für Radwege mit hoher Alltagsrelevanz, das Planungs- und Genehmigungsprozesse drastisch beschleunigt
  • Verbindliche Zeitpläne und eine transparente Priorisierung im Radwegeausbau des Landes

„Wenn Straßenprojekte in wenigen Jahren durchgeplant und realisiert werden, muss das auch für Radwege gelten. Gerade angesichts der Klimakrise und der Notwendigkeit zur Mobilitätswende ist es nicht hinnehmbar, dass Projekte wie dieser Radweg auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden“, so Bund-Becker.
Laut Radverkehrskoordinator des Landes wurde der Radweg bereits 2017 wieder in den saarländischen Radverkehrsplan aufgenommen – mit der Einstufung „allerhöchste Priorität“. Dennoch soll es vom damaligen Zeitpunkt bis zum geplanten Baustart 2029 insgesamt zwölf weitere Jahre dauern.
„Die Zeit der Ausflüchte ist vorbei“, sagen Bund-Becker und Sutter unisono. „Wenn wir es ernst meinen mit Klimaschutz und gleichberechtigter Mobilität, müssen wir endlich handeln. Ein Radweg darf nicht länger dauern als ein Flughafenterminal.“